Burnout – Frust statt Lust

Haben Sie das Gefühl, auf einen Burnout zuzusteuern?

Glückwunsch! Wenn Sie das Problem erkannt und anerkannt haben, ist das schon ein erster Schritt zur Lösung.
Burnout ist ein weit verbreitetes Phänomen. Leider wird es im Anfangsstadium oft nicht bemerkt oder ernst genommen. Die Ursachen für ein Burnout Syndrom können sehr unterschiedlich sein, ebenso wie die Anzeichen. Diese reichen von emotionaler Erschöpfung, konstanter Anspannung oder chronischer Müdigkeit über Frustration am Arbeitsplatz, permanenten Zynismus und Distanzierung von anderen Menschen bis hin zu verringerter Leistungskraft und der Angst, zu versagen.
Es gibt allerdings sehr effiziente Maßnahmen, mit denen man dem drohenden „Ausbrennen“ gezielt entgegenwirken kann. Auch die Unterstützung durch Fachkräfte, die eine Prävention mit professionellem Coaching und Supervision unterstützen, kann Ihnen helfen, in Ihrem Leben rechtzeitig  vorbeugend die richtigen Weichen zu stellen, um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen.

Was versteht man unter Burnout?

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, ein Burnout sei erst dann erreicht, wenn man sich innerlich komplett ausgebrannt und sowohl körperlich als auch geistig vollkommen erschöpft fühlt.
Wenn es so weit gekommen ist, hat ein Burnout bereits die letzte Stufe erreicht, doch schon weit davor kündigt sich das Phänomen an.
Ein Burnout verläuft in drei Phasen, wobei die erste oft gar nicht von der Außenwelt bemerkt wird und von den Betroffenen selbst zunächst unterschätzt und vernachlässigt wird. Man arbeitet mit vollem Einsatz, ist womöglich sogar stolz auf sein Pensum und genießt das Gefühl, unverzichtbar zu sein, fühlt sich aber seelisch permanent gefangen. Innere Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit nehmen zu und das eigene Leben erscheint einem zusehends unerfüllter und fremdbestimmter.
In der zweiten Phase vollzieht sich ein – zunächst unmerklicher – Rückzug, der sich viel später im Rückgang der Leistungsfähigkeit manifestiert. Erst in Phase drei zeigt sich der Raubbau in seinem vollen Umfang.

Burnout

 

Welche Auslöser können zu einem Burnout führen?
Die Ursachen für ein Burnout-Syndrom können verschiedenen Lebensbereichen entstammen, die wir uns im Idealfall alle ungestört und harmonisch wünschen, was jedoch in der Realität selten der Fall ist.
Auslöser für einen Burnout ist entweder die persönliche Situation, etwa der individuelle Lebensstil oder die Persönlichkeitsstruktur. Andere Risiken gehen von organisationsbezogenen Faktoren aus, wie extreme Anforderungen, Zeit- und Termindruck, zu viele Aufgaben, keine Erholungspausen, zwischenmenschliche Konflikte. Auch Umweltfaktoren können zum Burnout führen, wie grundlegende gesellschaftliche und politische Veränderungen, z.B. Wirtschaftskrisen, Kriege, Naturkatastrophen. Und nicht zuletzt gibt es soziale Ursachen wie Jobverlust, gesundheitliche Einschränkungen oder Todesfälle im nahen Umfeld.
Folgt nach einer Stresssituation keine angemessene Erholungsphase und keinerlei Hinwendung zu den eigenen Bedürfnissen, dann ist ein Burn­­­out nicht ausgeschlossen. Mit den richtigen Präventionsmaßnahmen können Sie Ihr Leben aber selbst in die Hand nehmen und sich selbst vor einem Burnout schützen.

In neun Stufen können Sie dem Burnout vorbeugen:
Stufe 1: Zeitsouveränität
Stufe 2: Eigenbestimmtheit
Stufe 3: Zufriedenheitskonstanz
Stufe 4: Stresstoleranz
Stufe 5: Dyadenkompetenz
Stufe 6: Situationstoleranz
Stufe 7: Rollensicherheit
Stufe 8: Zielerkennung
Stufe 9: Sinnannäherung

Stufe 1: Zeitsouveränität – optimieren Sie Ihr Terminmanagement!
Überprüfen Sie Ihren persönlichen Umgang mit der Zeit? Welche Bedeutung hat Zeit in Ihrem Leben, wie gehen Sie mit ihr um und wie sehr lassen Sie sich von Zeitknappheit und Termindruck beeinflussen? Warum wird Zeit knapp und wie entwickeln Sie ein souveränes Management von Zeit und Terminen? Die Entwicklung einer realistischen Einschätzung, das Einrichten von Zeitfenstern und der respektvolle Umgang mit Zeit hilft Ihnen, Ihre Aufgaben besser zu strukturieren, richtige Prioritäten zu setzen und Pausen zu kreieren, so dass sich Stress, Termindruck und Zeitmangel reduzieren.

Stufe 2: Eigenbestimmtheit – übernehmen Sie die Verantwortung für sich selbst!
Ergreifen Sie selbst die Initiative, um Ihre Situation zu gestalten. Übernehmen Sie die Verantwortung, indem Sie sich positionieren. Verspüren Sie Ohnmacht? Stellen Sie Ihre Selbstwirksamkeit in Frage? Entwickeln Sie Strategien für Ihr Selbstmanagement. Finden Sie zurück zu innerer Sicherheit, indem Sie Ihre Zweifel zulassen und Ihre Ansprüche überprüfen. Lösen Sie sich von Perfektionismus und Ängsten. Üben Sie, Grenzen zu ziehen und Aufgaben zu delegieren.
Setzen Sie sich mit sich selbst auseinander, egal ob mit Gefühlen wie Aggressionen, Langeweile oder Existenzängsten, oder mit körperlichen Bedürfnissen und Angewohnheiten hinsichtlich Schlaf, Ernährung oder Suchtverhalten.

Stufe 3: Zufriedenheitskonstanz – kümmern Sie sich um Ihr Wohlbefinden!
Sorgen Sie selbst für Ihre alltägliche Zufriedenheit. Was ist sie Ihnen wert? Sind Sie bereit, den Preis dafür auch anzuerkennen. Gestalten Sie den Nährboden für Ihre Zufriedenheitskonstanz.
Erkennen Sie Ihren Handlungsspielraum. Lernen Sie, Anerkennung wahr- und anzunehmen. Münzen Sie Schwächen in Chancen um. Geben Sie Ihre selbstgewählten Opferrollen auf und klären Sie Ihre Wünsche und Bedürfnisse.

Stufe 4: Stresstoleranz – bringen Sie sich ins Gleichgewicht!
Begegnen Sie belastenden Stresssituationen mit wirksamen Mitteln. Sorgen Sie für Ihre eigene Balance und Sicherheit. Achten Sie auf sich selbst. Suchen und pflegen Sie Ihre Energiequellen. Finden Sie zurück zu Humor, Freude, Genuss…
Entwickeln Sie Bodenhaftung. Lernen Sie, auf sich selbst zu hören und sich Raum zur Entfaltung zu schaffen. Bleiben Sie authentisch und positiv.
Nutzen Sie scheinbar Negatives, um neue Kraft zu entwickeln. Üben Sie das aktive Vergessen und die bewusste Toleranz im Umgang mit Stress.

Stufe 5: Dyadenkompetenz – bleiben Sie menschlich!
Setzen Sie sich mit Ihren emotionalen Kompetenzen auseinander. Überprüfen Sie Ihre Mitmenschlichkeit, Ihre Empathie und die Qualität Ihrer Kommunikation. Nehmen Sie an sich und Ihren Mitmenschen das Gute wahr und fördern sie es durch Emotionalität, Augenhöhe und Lob. Prüfen Sie Ihre Selbstschutzmechanismen und ändern Sie Ihre Perspektive. Trainieren Sie, bei Angriffen und in schwierigen Situationen bei sich zu bleiben. Lernen Sie Ihre Körpersprache kennen und Bewertungen richtig zu erkennen und zu managen.

Stufe 6: Situationstoleranz – verbessern Sie Ihre innere Haltung!
Auch der richtige Umgang mit unveränderlich scheinenden Situationen kann erlernt werden. Was ausweglos wirkt, ist oft ein selbstgewählter Zustand. Und was unerträglich scheint, wird manchmal durch eine Veränderung der inneren Einstellung akzeptabel. Treffen Sie Ihre eigene Entscheidung zwischen Zustimmung und Ablehnung. Lernen Sie, einen Weg der schädlichen Anpassung von einem Weg des inneren Einverständnisses  zu trennen.

Stufe 7: Rollensicherheit – übernehmen Sie Ihren passenden Part!
Erinnern Sie sich an die persönlichen Erwartungen und Träume zu Beginn Ihrer Ausbildung? Hadern Sie mit den Entwicklungen in Ihrem Leben? Rücken Sie sich selbst wieder ins rechte Licht. Trennen Sie sich von unerfüllbaren Wünschen. Streben Sie nach den richtigen Rollen, die Sie in Ihrem privaten und beruflichen Leben übernehmen können. Freunden Sie sich mit Ihren Lebensaufgaben an.

Stufe 8: Zielerkenntnis – steuern Sie nach vorn!
Haben Sie persönliche Ziele? Erkennen und hinterfragen Sie Ihre privaten und beruflichen Wünsche. Richten Sie Ihr Leben darauf aus und arbeiten Sie lösungsorientiert auf deren Erreichung hin. Setzen Sie sich intensiv mit der praktischen Umsetzung auseinander und lösen Sie sich vor der Angst vor dem Unerreichbaren. Bündeln Sie Ihre Ressourcen, um den Kurs zu bestimmen und zu halten.

Stufe 9: Sinnannäherung – nutzen Sie Burnout-Signale als Wegweiser!
Wenn es eine Kompetenz gibt, die vor Burnout schützt, dann ist es die Fähigkeit, nicht gegen sich, sondern mit sich selbst zu leben. Wenn Sie sich und Ihre Bedürfnisse, Wünsche und Lebensziele permanent boykottieren, dann wird Ihnen  Burnout als Wegweiser begegnen. Lebenssinnstiftende  Fragen , Spiritualität und die Gewissheit die eigene Mitte gefunden zu haben sind wertvoll.
Läuft Ihr Leben richtig? Nutzen Sie Ihr volles Potential? Was würden Sie gern reaktivieren? Welche brachliegenden Bereiche gibt es? Nehmen Sie sich selber ernst? Verlassen Sie Ihren selbstgewählten Teufelskreis, dann steht Ihnen auch Ihr Umfeld nicht mehr im Weg!